Schnorcheln in Βαθύ

Es war ein bisschen zu trüb, das Meer bei Βαθύ, denn den ganzen Tag hat es schon ordentlich gewindet. Und viel Spektakuläres, Buntes, gibt es hier unter Wasser nie zu sehen. Alles ist in schmuddeligen blau-grau-überschatteten Beige-Braun-Tönen gehalten. Aber ich bin trotzdem mit dem Schnorchel rausgeschwommen, Richtung Felsen, wo sich die Fischlein tummeln.

Erst dachte ich, es wäre so ein Kaktus ins Wasser gefallen, und die Brandung würde die Kakteenblätter rhythmisch hin und her schlagen. Dabei war gar nicht so viel Brandung, der Wind hatte sich gelegt.

Doch dann sah ich, dass das gar kein Felsen war, sondern ein Schildkrötenpanzer. Fassungslos. Der Kopf steckte in einer Felsspalte, und mit den Flossen hielt sie sich in Position. Keine Ahnung, was es da Interessantes in der Felsspalte gab, aber als sie mich bemerkte, zog sie den Kopf heraus. Eine langsame Drehung, ohne Eile, und ein Blick mit einem Auge auf mich – ich hab mich selten so insignifikant gefühlt. Bin mit gebührendem Respekt ein Stück zurück gepaddelt, während sie sich ganz drehte und Richtung offenes Meer schwamm.

Ich hinterher – doch dann kam dieser andere Schnorchler mit seiner Boje und seiner Harpune, und ich bin erschreckt aufgetaucht.

Aber dass ich vorher einen Seestern gesehen habe, den die Wellen auf den Rücken gedreht hatten, das war auch sehr schön. Es sah aus wie eine helle Kontur um den Stern herum. Er steckte einen Zacken in den Sandboden und hebelte sich wieder in die Bauchlage, und war sofort fast unsichtbar.

An diesem Strand legen Schildkröten ihre Eier ab. Archelon Projekt

Und hier auch … Mavrovouni

Es wollten manche Männer behaupten

Mehr aus Caxtons Vorrede (1485)

Worauf ich antwortete, es wollten manche Männer behaupten, daß es keinen solchen Arthur gegeben hätte, und daß all solche Bücher, wie sie von ihm gemacht werden, erdichtet und Fabeln wären, weil etliche Chroniken seiner keine Erwähnung tun und weder seiner noch seiner Ritter im geringsten gedenken.

DER TOD ARTHURSSIR THOMAS MALORY – ERSTER BAND – IM INSEL-VERLAG ZU LEIPZIG – 1913

Caxtons Vorrede (1485)

Nachdem ich verschiedene Geschichten, sowohl der Betrachtung wie anderer geschichtlicher und weltlicher Taten großer Eroberer und Fürsten, und desgleichen gewisse Bücher der der Exempel und der Lehre vollbracht und beendigt hatte, kamen viele edle und mannigfaltige Herren dieses Reiches England und fragten mich vielmals und oft, warum ich die edle Geschichte des heiligen Grals und des berühmtesten christlichen Königs, des ersten und obersten der drei besten christlichen und ruhmvollen, des Königs Arthur, nicht veranstaltet und gedruckt habe, der unter uns englischen männern am meisten und vor allen anderen christlichen Königen in Andenken gehalten werden sollte.

Denn es ist ja in der ganzen Welt allgemein bekannt, daß es neun ruhmvolle Könige gibt, welche die besten sind, die je waren. Nämlich drei Heiden, drei Juden und drei Christenmänner.

Was die Heiden angeht, so waren sie vor der Fleischwerdung Christi, welche genannt waren: der erste Hektor von Troja, dessen Geschichte sowohl in Ballade wie Prosa auf uns gekommen ist, der zweite Alexander der Große, und der dritte Julius Cäsar, Kaiser von Rom, von dem die Geschichten wohlbekannt und zu haben sind. Und was die drei Juden angeht, die ebenfalls vor der Fleischwerdung unseres Herrn waren, von denen war der erste Herzog Josua, der die Kinder Israels in das Land der Verheißung gebracht hatte, der zweite David, König von Jerusalem, und der dritte Judas Makkabäus: von diesen dreien berichtet die Bibel all ihre edlen Geschichten und Taten. Und seit der besagten Fleischwerdung sind drei edle Christenmänner in der ganzen Welt in die Zahl der neun besten und ruhmvollsten eingestellt und zugelassen worden, von denen der erste der edle Arthur war, dessen edle Taten ich in diesem gegenwärtigem Buch, das hier folgt, zu beschreiben vorhabe. Der zweite war Charlemagne oder Karl der Große, dessen Geschichte sowohl französisch wie englisch an vielen Orten zu haben ist. Und der dritte und letzte war Gottfried von Bouillon, von dessen Taten und Leben ich für den trefflichen Fürsten und König edlen Angedenkens, König Eduard den Vierten, ein Buch machte.

DER TOD ARTHURSSIR THOMAS MALORY – ERSTER BAND – IM INSEL-VERLAG ZU LEIPZIG – 1913

Ihre wunderbaren Fahrten

Dies edle und freudenreiche Buch heißet Der Tod Arthurs obzwar es handelt von Geburt, Leben und Taten des genannten Königs Arthur / von seinen edeln Rittern vom Runden Tische / und ihren wunderbaren Fahrten und Abenteuern / von der Vollendung des Heiligen Grals / und schließlich von ihrer Aller schmerzlichem Tode und Abscheiden von dieser Welt

welches Buch ins Englische gebracht wurde durch den Ritter Sir Thomas Malory – Erster band – Im Insel-Verlag zu Leipzig – 1913