Drommetenrot

„Und manchmal fasst mich eine jähe Angst und treibt mich ans Fenster, es ist mir, als müsse dort oben das furchtbare Licht in ungeheuren Wellen über den Himmel rauschen, und ich kann es nicht fassen, das über mir die Sonne steht, von silbernem Dunst verhüllt, von purpurnen Wolken umdrängt oder einsam in der unendlichen Bläue des Himmels, und rings um mich her, wohin ich auch blicke, die uralten, ewigen Farben, die Farben der irdischen Welt.
Niemals mehr habe ich seit jenem Tag das grauenvolle Drommetenrot gesehen.“

Der Meister des jüngsten Tages, Leo Perutz, 1923, Nachdruck Östereichischer Verlag für Belletristik und Wissenschaft, Linz A. D.

Wohin rollst du, Äpfelchen …

„Sie verließen die Hütte. Der Schneesturm fuhr ihnen ins Gesicht. Graf Gagarin deutete nach Süden. „Dort liegt der Wald, dunkel wie eines fremden Menschen Seele. Halten Sie sich dicht hinter mir, der Weg ist schlimm. Ein wenig Schnee auf einer dünnen Schicht Eis und darunter ist Sumpf.““Holzcoop_Slider2_Aachener-Eiche-für-unsere-Werkstatt
Aus „Wohin rollst du, Äpfelchen …“ von Leo Perutz, Paul Zsolnay Verlag