Ruhe

“ [ … ] Von den Bergen weht ein feuchter Fallwind mir vorüber, jenseits blicken blaue Himmelsinseln auf andere Länder nieder. Unter jenen Himmeln werde ich oftmals glücklich sein, oft auch Heimweh haben. Der vollkommene Mensch meiner Art, der reine Wanderer, müßte das Heimweh nicht kennen. Ich kenne es, ich bin nicht vollkommen, und ich strebe auch nicht es zu sein. Ich will mein Heimweh kosten wie ich meine Freuden koste. [ … ] „
Hermann Hesse: Wanderung

Brothers

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„Es gibt nichts Gehässigeres als Grenzen, nichts Stupideres als Grenzen. Sie sind wie Kanonen, wie Generäle: solange Vernunft, Menschlichkeit und Friede herrscht, spürt man nichts von ihnen und lächelt über sie, – sobald aber Krieg und Wahnsinn ausbricht, werden sie wichtig und heilig. Wie sind sie uns Wanderern in den Kriegsjahren zur Pein und zum Kerker geworden! Der Teufel hole sie!“
S. Fischer / Verlag / Berlin / 1922

Hermann Hesse: Wanderung

Der Weg zu Swann

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Wahrhaftig: der Swann, den zur gleichen Zeit so viele Klubgrößen kannten, war sehr verschieden von dem, den Großtante erschuf, wenn abends in dem kleinen Combrayer Garten die beiden zaghaften Klingelzeichen ertönten und sie nun mit allem, was sie über die Familie Swann wußte, dem dunklen schattenhaften Individuum Substanz und Leben einflößte, das da, gefolgt von Großmutter, einem Meer von Finsternis enttauchte und das man an der Stimme erkannte.

Marcel Proust:
Auf den Spuren der verlorenen Zeit
Der Weg zu Swann
Übertragen von Rudolf Schottlaender