Seventies-Buntheit

Wenn man in der Bundesrepublik der Siebzigerjahre aufwuchs, wusste man, dass parallel zur poppigen Afri-Cola-Sinalco-Werbewelt, zur sozialliberalen „Mehr Demokratie wagen“-Koalition und zu den antiautoritären Kinderläden noch ein anderes Deutschland existierte. Im Untergeschoss.

Medienberater machen Werbung für sich, indem sie erklären, wie sie Politikern beibringen, in Interviews keinesfalls auf Fragen zu antworten, sondern ohne Rücksicht auf den Gesprächspartner ihre „Erzählung“ zu „präsentieren“. Alle spielen allen etwas vor und reden auch noch offen darüber.

taz: Tanz die Performanz. Kolumne Die Wahrheit von Hartmut El Kurdi

Berichte aus der Wirklichkeit

Die von der Polizei geschaffene Ruhe und Ordnung ist keine Ruhe und Ordnung, die man wünschen kann, und so leicht für eine Polizeiausstellung gute Kritiken zu haben sind, so starken Zulauf ihr der Sensationshunger verschafft, man sollte dennoch keine Polizeiausstellungen veranstalten, weil unter den Massen der Besucher auch nachdenkliche sein könnten, denen einfällt, daß (selbst) die (beste) Polizei nichts als die Symptome ausrottet, und daß ihre Erfolge teuer bezahlt sind.

Egon Erwin Kisch: Kriminalistisches Reisebuch, Seite 13
Band 1 aus der Reihe „Berichte aus der Wirklichkeit, herausgegeben von Eduard Trautner
Copyright 1927 © by Verlag Die Schmiede, Berlin
Einbandentwurf von Georg Salter, Berlin

Just kids

Robert trusted in the law of empathy, by which he could, by his will, transfer himself into an object or a work of art, and thus influence the outer world. He did not feel redeemed by the work he did.
He did not seek redemption. He sought to see what others did not, the projection of his imagination.

Patti Smith: Just kids, Seite 61
Copyright © by Patti Smith 2010
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